Ganz allgemein: Die Defensive

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Enge und spektakuläre Spielzüge sind das Salz in der Suppe jedes Baseballspiels!

Was ist der Hauptunterschied zwischen Baseball und anderen Ballsportarten? Die Defensive kontrolliert den Ball!
Diese Antwort ist wohl auch der Grund dafür, dass man als normaler Mitteleuropäer anfangs oft Probleme hat, diesen Sport zu verstehen. Denn anders als beispielweise bei Fussball, Handball oder Basketball kann man mit dem Ball selbst keine Punkte machen. Alles, was die Offensive mit ihm machen kann, ist ihn so zu schlagen, dass es der Verteidigung schwer fällt, ihn unter Kontrolle zu bringen und einen oder mehrere Angreifer aus zu machen. Aber wie kann die Verteidigung eines der wertvollen drei Out machen, die es braucht, um die Offensive des Gegners zu beenden?

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Auf dem kleinen Infoboard seht ihr bei einem Baseballspiel natürlich den Punktestand. Aber auch, welches Inning, wieviele Balls und Strikes der Schlagmann schon hat und wie viele Spieler der Offensive bereits aus sind. In unserem Beispiel hier wurde ein Batter (=Schlagmann) bereits ausgemacht. Und die drei Vierecke, von denen eines im Moment gelb leuchtet, zeigen, auf welchen Bases schon ein Läufer steht, hier eben auf der zweiten Base.

Das Flyout

Die einfachste der vier Möglichkeiten ist das „Flyout“. Das bedeutet, der vom Schlagmann geschlagene Ball wird von einem Spieler der Defense aus der Luft gefangen. Aus diesem Grund kommt es auch zu den sogenannten, spektakulären „Diving Catches“, wenn sich ein Verteidiger im vollen Sprint zu Boden hechtet um den Ball vielleicht doch noch aus der Luft zu fangen.

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Mit seinem Hechtsprung schafft er es wahrscheinlich, den Ball aus der Luft zu fangen. Der Sprung macht es ihm einfacher, da der Kopf auf einer Höhe mit dem immer niedriger fliegenden Ball bleibt. Gutes Timing ist dabei natürlich alles!

Das Force Out

Sollte der Ball den Boden berührt haben, gibt es für die Verteidigung aber immer noch zwei Möglichkeiten, Runner (=Läufer) zurück auf die Bank zu schicken. Die erste der beiden ist das so genannte „Force Out“.
Es ist immer dann möglich, wenn ein Läufer zu einer Base laufen muss, sei es um Platz zu machen für nachfolgende Runner oder weil er gerade geschlagen hat und keine andere Wahl hat, als zur ersten Base zu laufen. Dann reicht es, wenn ein Spieler der Defense, der im Besitz des Balls ist, die Base berührt, die der Läufer erreichen muss. Daher auch der Name „Force Out“, grob übersetzt „Zwang Aus“.

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Am meisten sieht man das Force Out an der ersten Base, da der Läufer nach dem Schlag dorthin laufen muss. Außerdem kann er keinen Vorsprung nehmen, braucht also für die 27 Meter länger als Läufer, die schon auf einer Base sind. Damit ist es für die Verteidigung das am einfachsten und sichersten zu erzielende Aus.

Das Tag Out

Neben dem „Force Out“ gibt es noch das „Tag Out“. Hier reicht es nicht, wenn der Verteidiger mit dem Ball auf die Base steigt, denn der Runner hat theoretisch die freie Wahl zwischen zwei Bases. Er könnte auch umdrehen, und zurücklaufen, da die Base hinter ihm noch frei ist. Um den Angreifer Aus machen zu können, muss der Verteidiger ihn mit dem Ball oder dem Handschuh, in dem der Ball steckt, berühren. Ihn also „taggen“.

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„Tag Outs“ werden oft gespielt, wenn ein Angreifer versucht, eine Base zu stehlen oder nach seinem Schlag denkt, eine Base weiter laufen zu können!

Das Strike Out

Die letzte Möglichkeit ist das Herz jedes Baseball Spiels: Das „Strike Out“! Um ein „Strike Out“ zu erzielen, muss der Pitcher die „Strike Zone“ treffen. Diese ist ein gedachter Bereich über der Homeplate, zwischen Knie und Ellbogen des Schlagmanns.

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Der Schiedsrichter, beim Baseball Umpire genannt, steht hinter dem Catcher und entscheidet, ob er Wurf ein Strike oder ein Fehlwurf, ein Ball war, der Pitcher also die Zone nicht getroffen und der Schlagmann auch nicht geschwungen hat.

Schwingt der Schlagmann dreimal daneben oder gar nicht, obwohl der Pitch (=Wurf) in der Zone war, ist er Aus, er hat drei Strikes kassiert. Wirft der Pitcher viermal an der Zone vorbei, ohne dass der Schlagmann schwingt, darf dieser auf die erste Base vorrücken. So einen Fehlwurf nennt man „Ball“.
Man sieht also, ein guter Pitcher kann durchaus eine gegnerische Offensive dominieren und komplett ausbremsen.

Das wars allgemein zur Defensive und was sie tun kann, um die Offensive des Gegners zu beenden. In den nächsten Einträgen stellen wir euch die einzelnen Defensiv-Positionen vor und erklären ihre Eigenheiten. Außerdem stehen so manche Spielzüge auf dem Stundenplan.

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